Warum lowwaste und nicht zerowaste?

Papierkorb mit Papier drin

Lowwaste in ein neueres Modewort, das vor einer Weile in die Öko-Floskel-WG eingezogen ist. Wie plastikfrei oder zerowaste am Anfang auch, ist es gerade noch in der Phase des Bekannterwerdens. Zum ersten Mal gehört habe ich »lowwaste« in einem Video der amerikanischen Finance-YouTuberin Chelsea Fagan von »The Financial Diet«.

An den Wörtern »plastikfrei« und »zerowaste« störten mich schon immer das »frei« und das »zero«. Jetzt bin ich in dieser Bewegung, wenn man sie so nennen will, schon seit einem guten Jahrzehnt unterwegs, und trotzdem kann ich nicht von mir behaupten, dass ich gar keinen Müll mehr erzeuge oder komplett ohne Kunststoff lebe. Auch das Wort „Plastik“ als eher ungenauer Begriff für eine Reihe qualitativ sehr unterschiedlicher Werkstoffe hat mich von Anbeginn irritiert.

Als der Begriff lowwaste aufkam, fand ich den einfach sofort passend. Einfach weniger Müll! Ohne Perfektionismus und alltagsferne Ideologie. Ein Wort für alle. Lowwaste passte total zu meiner Grundeinstellung bzgl. dieses Themas. Ich fand, jeder kann ja irgendetwas für die Umwelt tun. Insbesondere Müll vermeiden.

So und dadurch, dass viele andere sofort assoziierte Namen schon vergeben waren, kam ich auf »Lowwaste Living Munich«. Und in diesem Kontext soll das Ganze auch entstehen. Als informative Seite zum Müllvermeiden im Alltag, und auch für plastikfreie und plastikarme Produkte, die man in und um München erhält, Einkaufsmöglichkeiten und ganz allgemeine Tutorials und Ideen.

Über Letzteres habe ich übrigens viel gegrübelt, denn in den ganzen Jahren, finde ich, wurde doch eigentlich schon alles zum Thema zerowaste gesagt. Oder nicht? So viele kleine Blogs, so viele verwaiste ehemals hochmotivierte Seiten. Ein ganzes Instagram voller wunderschön fotografierter Blechdosen! Muss man sich da wirklich einreihen? Bücher gibt es auch schon, gefüllt mit Hinweisen, auf die man durch Seiten wie Smarticular und ein bisschen YouTube auch allein kommen könnte. Der Eindruck einer befüllenswerten Nische ergibt sich bei den zehntausenden von Sucheinträgen eher nicht.

Aber wenn ich so denke, vergesse ich auch die Form und den Stil, und noch ein paar andere wichtige Punkte. Ja, klar, es ist schon vieles gesagt und geschrieben und schön aufbereitet worden. Das Thema wird gerade ganz langsam zum Mainstream. Aber: Es ist noch keiner. Und somit ist jeder Beitrag dazu ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich dahin, dass es wieder Mainstream wird, Müll zu vermeiden, wo es nur geht… Auch die Alltagstauglichkeit der Idee war mir immer wichtig. Ich wollte Leute mit meinem Lebensstil nie abschrecken, sondern sagen: Guck mal, es geht.

Das lowwaste-tag ist auch kein müder Kompromiss. Es ist ein Blick auf die bestmögliche Alltagsrealität, die uns umgibt. Insofern ist mein Ziel, diesen Blick so interessant und nützlich wie möglich zu machen, Informationen und Tipps zu vermitteln, auf die man vielleicht nicht auch selbst kommen kann, aber für die es gern immer mal wieder eine Erinnerung geben darf. Die man teilen kann. Die man gerne Freunden schickt und sagt: Hier, dieser Laden ist cool. Oder: Ich bin jetzt unter die Öko-Putzmittel-Selbermacher gegangen, so einfach geht das! Oder: Hier ist ein neuer Workshop für zerowaste-Kram, ist gar nicht weit weg. Kurz: Es soll eine Sammlung aller Inhalte über lowwaste/zerowaste-Dinge in und um München sein. Und darüber hinaus!

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